OSL im Juni 2021

Liebe Leser der aktuellen OSL-Informationen!

Seit dem 17. Mai 2021 bestehen die neuen, gelockerten Corona-Regeln unseres Bundeslandes und wir alle machen die ersten Erfahrungen damit. Noch immer nicht ganz eindeutig ist jedoch für uns, welche der so lange von uns erwarteten Erleichterungen für unser Vereinsleben tatsächlich umgesetzt werden können. Wir versuchen gerade, die entscheidenden Details aus der aktuellen Corona-Verfügung des Landes herauszulesen: Darf das Vereinsheim wieder für alle geöffnet werden, dürfen der Shantychor singen und die beiden Spielegruppen sich treffen? Wie viele Leute dürfen gleichzeitig am Folkeboot in unserer Mini-Werft arbeiten – und vor allem: Finden die DE ALBERTHA Kindertörns statt, und wenn ja, in welcher Form genau? Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir entsprechende Anfragen an die zuständigen Stellen im Land (Staatskanzlei, Sozialministerium) und bei der Verwaltung sowie dem Gesundheitsamt des Kreises Plön gerichtet. Wenn die Antworten so ausfallen, wie wir es erhoffen, dann ist vielleicht schon in Kürze der Startschuss für unsere Vereinsaktivitäten 2021 gefallen! Einfach wieder mal hier reinklicken, oder die Fensteraushänge in unserem Vereinsheim anschauen.

Jens Zywitza
1. Vorsitzender OSL e.V.

Blick achteraus

Mit Neptun unterwegs – Teil 3

Hier noch eine kurze Einleitung.

Über die vier Segelbegeisterten aus dem Raum Wolfsburg, die sich Anfang der 80-er Jahre zusammengetan und vereinbart haben, ihren Urlaub zukünftig mit Segeltörns auf der Ostsee zu verbringen, haben wir in unseren Beiträgen vom Oktober 2020 und Januar 2021 ausführlich berichtet.

Nach den Berichten über die Törns von Gelting-Mole nach Warnemünde und von Waremünde nach Stralsund, folgt jetzt der dritte Teil durch das abwechslungsreiche Segelgebiet rund um Stralsund.

Wieder ist der Videofilm „Mit Neptun unterwegs“ die Basis dieses Berichtes. Zu den einzelnen Passagen im Film hat uns unser Vereinsmitglied Johann „Hannes“ Ulm wieder Erläuterungen gegeben, aus denen der Bericht entstanden ist.

Im Hafen von Stralsund haben wir unsere WINDSPEEL 2 – eine Neptun 31 – aufgeklart und für unsere Kurztörns seefest gemacht.

Links: Könnte die Schwester unserer DE ALBERTHA sein - Rechts: Die erste GORCH FOCK

Links: Könnte die Schwester unserer DE ALBERTHA sein
Rechts: Die erste GORCH FOCK

Zunächst wollen wir quer durch den Greifswalder Bodden nach Kröslin an der Westspitze von Usedom. Auf dem roten Kurs liegen ca. 29 Seemeilen vor uns.

Nachdem wir den Bootshafen verlassen haben und in den Strelasund eingebogen sind, taucht schon bald die Ziegelgrabenbrücke vor uns auf. Eine Klappbrücke (Baujahr 1937), sowohl für den Eisenbahn- als auch für den Straßenverkehr.

Es ist die erste befahrbare Verbindung zwischen dem Festland und der Insel Rügen und wird täglich 4 x für 20 Minuten geöffnet. Als wir ankommen, können wir das Öffnen der Brücke beobachten.

Die Ziegelgrabenbrücke öffnet

Die Ziegelgrabenbrücke öffnet

Weiter geht es durch den Strelasund mit Kurs Süd-Ost in Richtung Greifswalder Bodden, den wir nach knapp 2 Stunden erreichen. Was uns hier erwartet, hat der Seewetterbericht bereits angekündigt.

Ostwind mit 6 Bft. (Windstärken) schräg von vorn. Nun ist Kreuzen angesagt. Bei diesem Wetter fühlt sich unsere WINDSPEEL 2 richtig wohl und wir laufen hart am Wind mit 7 Knoten (13 kmh) in Richtung Usedom.

Der Skipper weiß genau, wie lang der Schlag sein muss, bevor das Kommando „Klar zur Wende  Ree !!“ kommt. Durch die ständige Kreuzerei verlängert sich die Strecke um einige Seemeilen und wir brauchen mehr Zeit als ursprünglich geplant, werden aber durch „Segeln – pur“ belohnt.

Am späten Nachmittag ist es dann soweit, das Wetter wird ruhiger und wir erreichen den sehr schön - am Ende des Peenestroms gelegenen – Yachthafen Kröslin.

Allein dieser Hafen ist eine Reise wert, es ist einer der wenigen 5***** Yachthäfen der Ostsee und bietet alles, was man sich als Segler vorstellen kann. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und vor allen Dingen, tolle sanitäre Einrichtungen.

Eine kleine Fähre bringt uns über den Peenestrom nach Peenemünde und nach wenigen Minuten zu Fuß erreicht man das Historisch-Technische Museum. Hier müsste man sich eigentlich viel mehr Zeit nehmen.

Aber wir sind Segler und uns interessiert eigentlich das kleine Fischerdorf Freest mit seinem Fischereihafen und den vielen Fischerbooten mehr. Es ist schön zu sehen, dass es hier noch die heile Welt gibt.

Nach zwei Tagen an Land heißt das heutige Ziel: Seedorf auf Rügen. Auf dem blauen Kurs liege ca. 15 sm vor uns.

Es geht wieder durch den Greifswalder Bodden, diesmal in Richtung Norden.

Locker mit Links steuert uns der Skipper hinaus auf den Bodden

Locker mit Links steuert uns der Skipper hinaus auf den Bodden

Der Ostwind von vor 3 Tagen hat zwar etwas abgeflaut, kommt aber genau aus der Richtung, die für unsere Neptun 31 passt. Bis an die Südspitze von Rügen geht es in einem Rutsch durch.

Die Gischt spritzt gegen die Fenster und Hannes muss sich richtig festhalten.

Die Gischt spritzt gegen die Fenster und Hannes muss sich richtig festhalten.

Der Seegang und die Schräglage erinnert uns an den Törn nach Kröslin, aber das Kreuzen fällt weg und so ist es an Bord wesentlich angenehmer.

Am frühen Nachmittag erreichen wir den idyllischen, von einem Schilfgürtel umgebenen Hafen Seedorf auf Rügen und werden schon beim Festmachen von einer Schwanenfamilie begrüßt.

„Hallo, habt ihr ein paar Leckerlis für uns“?

„Hallo, habt ihr ein paar Leckerlis für uns“?

Das Schiff liegt sicher am Steg und beim obligatorischen Einlaufbier, wird erstmal eine Runde geschnackt und die nächsten Besichtigungsziele werden festgelegt.

„Nach den Anstrengungen auf dem Greifswalder Bodden, kannst du dich jetzt erstmal ausruhen“

„Nach den Anstrengungen auf dem Greifswalder Bodden, kannst du dich jetzt erstmal ausruhen“

Jedes gute Essen fängt mit dem Kartoffelschälen an.

Jedes gute Essen fängt mit dem Kartoffelschälen an.

Der Smutje kann keine Zuschauer gebrauchen und schickt die restlichen Drei auf Erkundungstour in das Hafengelände.

Nach einer guten Stunde ist alles fertig, der Rest der Crew ist zurück und bald sitzen alle Vier bei einem schmackhaften Abendessen.

Mit einem kühlen Drink geht der Tag dann zu Ende.

Bei der Reiseplanung mit der Entscheidung für den Hafen Seedorf, liegt das Jagdschloss Granitz an erster Stelle.

Über unsere Erlebnisse dort und die Weiterreise durch den Strelasund – vorbei an Stralsund – in Richtung Zingster Strom (südlich von Zingst auf dem Darß) werden wir in der nächsten Ausgabe berichten (Grüne Linie).

„Lieber Hannes, wir danken dir für deine sachkundigen Beschreibungen zu den drei Videofilmen.

Am wichtigsten aber ist, dass es dir gesundheitlich recht bald wieder gut geht und du so fit wirst, wie wir dich kennen. Alles Gute !!“.

Text: Heinz Bisping
(nach einem Interview mit Johann Ulm)
Fotos:
Aus dem Videofilm „Mit Neptun unterwegs“