Liebe Freunde (w/m/d) von OSL,
alle Zeichen stehen auf „grün“! Wenn ihr diese Ausgabe von Laboe aktuell in den Briefkästen habt, wird es in vielen kleinen und einigen größeren Schritten mit der Lockerung der Corona-Regelungen weitergegangen sein. Was wir in der Juni-Ausgabe noch als unsere Hoffnungen deklariert hatten, ist inzwischen wahr geworden. Zwar sind immer noch ein paar Auflagen im Alltag zu erfüllen, aber es werden stetig weniger. Und wir alle sollten durch unser Verhalten weiter dabei mithelfen, dass es auch so weitergeht. Was im OSL-Vereinsheim inzwischen wieder möglich ist, könnt ihr auf unserer Homepage oder auf den Fensteraushängen im Vereinsheim nachlesen. Und was es inzwischen an Aktivitäten auf dem Wasser gegeben hat, lest ihr hier. Kommt gesund und munter durch den Sommer!
Maritime Grüße, Jens Zywitza.
Blick achteraus
Nachdem es im vergangenen Jahr überhaupt nicht möglich war, Törns auf Traditionsseglern durchzuführen, und wir damals unser 20-Jahre-Kindertörn-Event nach langer Vorbereitung doch nicht feiern konnten, wurde es zunächst auch in diesem Jahr ziemlich knapp. Fast wöchentlich überprüften wir die Landesverordnung zur Coronapandemie-Bekämpfung darauf, ob und in welcher Form wir mit den Laboer Viertklässlern in See stechen dürfen.
Die obligatorische Sicherheitseinweisung übernimmt diesmal Marc.
Marc ist auch ein ehemaliges „DE ALBERTHA-Törn Kind“, er ist vor vielen Jahren mal als Viertklässler mitgefahren, hat dann seine Liebe zu dem schönen, alten Schiff entdeckt. Während der Schulferien hat er seine Seemanns-Ausbildung beim Skipper Dick gemacht und ist seit seinem Abschluss, Matrose auf der DeA.
Wenige Tage vor dem Start des ersten Törns hat er auch seine Schulzeit mit dem Abitur abgeschlossen.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Marc und allzeit gute Fahrt (vielleicht später mal als Kapitän?)
Wo Marc hier hinzeigt, bleibt dem Betrachter ein Rätsel. Sein gestreckter Arm zeigt wahrscheinlich zum Kieler Leuchtturm, aber seine jungen Zuhörer schauen alle nach oben.
Die Zeit für die Organisation wurde langsam eng, bis wir dann in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises Plön doch noch rechtzeitig zum Ende des Schuljahres das „GO“ für unser 2021er-Leuchtturm-Projekt bekamen.
Beim Setzen der Fock wird jede Hand gebraucht. Jens gibt das Kommando und die freiwilligen Helfer haben müssen ziehen.
Richtig hart wird es dann beim Großsegel. Die Zwei an der Kurbel werden immer nach 10 bis 15 Umdrehungen abgelöst und durch die Betreuer unterstützt. Aber hier merkt man erstmal wie hoch der Mast ist. Auch im Heckbereich gibt es noch drei wichtige Jobs. Bei jedem Manöver mit dem Großsegel, haben alle Jung-Matrosen ihren Einsatzbereich. Die Bedienung der Großschotwinsch, die der Winden für die Seitenschwerter und das Backstag an Steuer- und an Backbord, alles ist Handarbeit. Auch das Einpacken der Segel am Ende des Törns verlangt nach allen freien Händen an Bord.
Nachdem wir von den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern eine große Nachfrage nach den Kindertörns erhielten (37 der aktuell 44 Viertklässler würden teilnehmen wollen) konnte die offizielle Planung beginnen.
Der Skipper macht Pause und überlässt dem Steuermann Freddi das Ruder
Ein beliebter Aufenthaltsort ist immer wieder das Klüvernetz. Aber Achtung! Hier geht nichts alleine. Zum Ein- und Aussteigen sind immer zwei Betreuer zur Sicherung dabei.
Nach Terminabsprache mit dem DeA-Skipper Dick Kroes, dem OK der Grundschulleiterin Claudia Telli, die ja für diese Aktion die Schüler beurlauben muss, und nach der Meldung genügend freiwilliger Betreuer konnten wir loslegen.
Wie aus diesen Fotos ersichtlich, auf diesem Schiff gibt es immer was zu tun.
Das linke Bild zeigt die Freiwilligen in der Messe bei der Vorbereitung für das „kalte Büffet“. Hier werden Brötchen aufgeschnitten (aber von den Betreuern!), dann geschmiert oder mit Aufschnitt belegt. Andere schnippeln Obst und Gemüse. Dann werden die fertigen Platten nach Oben gebracht, denn gegessen wird an Deck.
Und auf dem rechten Bild: An Deck muss nach dem Segelsetzen wieder alles an seinen sicheren Platz. Gerade wegen der Unfallgefahr, müssen die herumliegenden Taue „aufgeschossen“ und abgelegt bzw. abgehängt werden.
Auch Marla mit ihrer Assistentin lässt sich vom Skipper Dick zeigen, wie man die gute, alte Dame DE ALBERTHA sicher auf Kurs hält.
Für Bosse und Johanna heißt es nach der „Arbeit“ ausruhen und Ausschau nach Schweinswalen halten
Die bisher gewohnten dreitägigen Törns mit Übernachtungen an Bord wurden uns leider noch nicht gestattet. Deshalb organisierten wir für die 2. Juniwoche drei 1-Tages-Törns, an denen 2x zwölf und 1x dreizehn Kinder teilnahmen, mit jeweils 6 Betreuern. In diesem Jahr wurden unsere OSLer an jedem Tag durch eine OGTS-Begleiterin sowie durch Eltern unterstützt.
Aufgrund der begrenzten täglichen Segelzeit beschränkte sich unser Törngebiet auf die Kieler Förde.
Beliebt auf jedem DE ALBERTHA Törn, die Knotenkunde mit Detlef. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Kinder selbst komplizierte Knoten beherrschen. 2 bis 3 mal gezeigt und schon werden sie perfekt nachgemacht.
Es ging bei sehr mäßigen Winden nur von innen nach außen, oder umgekehrt, doch Kinder, Betreuer, Matrose und Skipper hatten viel Spaß an diesen Törns.
Das Wetter war sommerlich, die Verpflegung gut und ausreichend – und wir von OSL haben erfahren, dass man an Bord der DE ALBERTHA sogar Verstecken spielen kann.
„Gibt es denn hier keine Spülmaschine“? so lautet schon auf allen vergangenen Törns immer wieder die erste Frage, wenn die Backschaft eingeteilt wird. Hier wird noch klassisch abgewaschen und abgetrocknet. Nach einiger Gewöhnung an die bei Vielen unbekannte Arbeit, klappt es dann aber meistens sehr gut.
Möglich wurden die Törns auch in diesem Jahr durch großzügige Spenden – die Kinder und wir bedanken uns hier sehr herzlich bei den Förderern !
„Danke, dass ihr bei uns mitgefahren seid! Alle OSL-Mitglieder wünschen euch eine gute und interessante Zeit auf euren neuen Schulen“
Und nun heißt es Daumen drücken dafür, dass im kommenden Jahr wieder die bei den Kindern in den letzten Jahren so beliebten Drei-Tages-Törns stattfinden können!
Text: Jens Zywitza
Zusammenfassung: Heinz Bisping
Fotos: Andrea Werner und Detlef Bahr